So wurden in der unmittelbaren Umgebung Häuser evakuiert, außerdem sei eine Vollsperrung der angrenzenden Autobahn 4 vorbereitet worden. Parallel nahmen die Einsatzkräfte Messungen direkt am Terminal vor, die auf eine mangelhafte Sauerstoffsättigung hingedeutet hätten, sodass ein Gasaustritt zunächst nicht ausgeschlossen werden konnte. Auch der Betreiber der Anlage sei verständigt worden.
Schließlich habe sich herausgestellt, dass die Anlage bereits in Betrieb war. Sie sei mit rund 300 Kubikmeter Flüssiggas gefüllt. In einem angrenzenden Tank befinde sich zudem Stickstoff, der für die Kühlung des LNG verwendet werde. Beide Tanks haben den Angaben zufolge Überdruckventile in mehreren Metern Höhe, die vermutlich betriebsbedingt ausgelöst hätten, was wiederum einem ordnungsgemäßen Betrieb der Anlage entspreche. Dadurch sei vermutlich auch das Geräusch entstanden, das der Anwohner wahrgenommen hatte.
Während sich das nunmehr gasförmige LNG verflüchtigt habe, sei der Stickstoff nach dem Entweichen nach unten gesunken, was zu einer geringeren Sauerstoffsättigung geführt habe. Dies sei nach den Ausführungen von Betreiber und Feuerwehr gefahrlos gewesen, hieß es. Auch der Stickstoff verflüchtige sich rasch in der Umgebungsluft, was sich bei nachfolgenden Messungen bestätigt habe. Nach rund zweieinhalb Stunden war der Einsatz beendet.
Erst vor rund drei Wochen hatte ein lecker Propangastank auf einem Firmengelände in einem Stadtteil von Hadamar einen tagelangen größeren Einsatz von Feuerwehr, Polizei und Technischem Hilfswerk ausgelöst. Dabei war es auch zur Explosion und zum Einsturz eines Wohnhauses gekommen. Hunderte Anwohner innerhalb eines Sicherheitsradius konnten wegen Explosionsgefahr tagelang ihre Häuser nicht betreten.